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Das Konzept

Der Hintergrund

 „Mit der Schaffung von attraktiven Aufenthaltsmöglichkeiten und Zugängen zur Nidda und dem Altarm kann der Ort im Zusammenhang mit einer attraktiven Nutzung der Praunheimer Werkstätten insgesamt eine Attraktion innerhalb des GrünGürtels Frankfurt darstellen.“  

(aus Rahmenplan Ortsmitte Praunheim von 2013)

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Die Bürger in Praunheim haben in der Planungswerkstatt 2013 Vorstellungen zur künftigen Nutzung und Gestaltung des Alten Praunheimer Ortskernes unter der Regie des Stadtplanungsamtes erarbeitet. Dieser Rahmenplan wurde vom Ortsbeirat fraktionsübergreifend  beschlossen.  Die großen Veränderungen in  Praunheim wie Abriss und Neubau des Gemeindezentrums der Evangelischen Auferstehungsgemeinde, der Abriss des Jugendclub-Gebäudes und der Auszug der Praunheimer Werkstätten waren Anlass für die Planungswerkstatt gewesen.  Diese Maßnahmen verändern die alte Ortslage komplett und deshalb musste ein neues städtebauliches Konzept für die Ortsmitte Praunheims gefunden werden. 

Für den Standort der Praunheimer Werkstätten wurden dabei folgende Ziele im Rahmenplan “Ortsmitte Praunheim“ festgelegt:

l    Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble der Praunheimer Werkstätten  soll in seinem Bestand geschützt werden.

l    Die künftige Nutzung soll zur Belebung des Ortsteils beitragen

l    Angestrebt ist die Kombination von Nutzungen aus den Bereichen, Kultur, Kunst, Soziales, Gesundheit, Gastronomie, Gewerbe.

l    Gebäude und Freiflächen sollen geöffnet werden, als „Auftakt zur Ortsmitte“.

l    Der Hof soll nach Süden geöffnet werden. Mit einem gastronomischen Angebot mit Außengastronomie können die Fußgänger, Radfahrer und Sportler auf dem Niddaweg hier zu einer Pause in Praunheim einkehren.

Initiative KunstWerk Praunheim e.V.

Der KunstWerk Praunheim e.V. engagiert sich verstärkt für die Umsetzung dieser Ziele. Der Verein hat sich 2011 gegründet, als die Umzugspläne der Praunheimer Werkstätten bekannt wurden und setzt sich für den Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes und die künstlerische Folgenutzung der Praunheimer Werkstätten nach Auszug der Behindertenwerkstätten ein. 

Eine der Ideen ist die künstlerische Folgenutzung  des Gebäudekomplexes durch Künstlerwohnungen und -ateliers. Um den Betrieb dieser Ateliers im Werkstatttrakt des Komplexes zu organisieren arbeitet der KunstWerk Praunheim e.V. dabei eng mit basis e.V. zusammen.

Aufgrund der Situation, die durch die Nutzung für Geflüchtete 2015 entstanden war, entwickelten die beiden Vereine ein Konzept, das die Förderung von Wohnen und Arbeiten von Künstler*innen mit der Aufnahme von Geflüchteten und deren Integration in die deutsche Gesellschaft verbindet. basis e.v. stellt in diesem Rahmen zwei geförderte Atelierwohnungen für vier Künstler*innen im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Gebäudekomplexes zur Verfügung.

Die Atelierwohnungen wurden von basis e.v. offiziell ausgeschrieben und bewusst an Künstler*innen vergeben, die im Rahmen ihrer künstlerischen Praxis an der Arbeit und dem Kontakt zu den Geflüchteten interessiert sind bzw. bereits einschlägige Erfahrung mitbringen. Seit September 2017 wohnen eine bildende Künstlerin, eine Musikerin und zwei Musiker in den Atelierwohnungen.

 

Es entstanden seither erste Kontakte zu Geflüchteten, die selbst Musik machen oder an kreativen Techniken interessiert sind. Dadurch angestoßen sind nun, gefördert durch das Frankfurter Kulturamt, Workshops entstanden, zu denen auch die Bürger*innen Praunheim herzlich eingeladen sind. 

In der unmittelbaren Nachbarschaft der Unterbringung für Geflüchtete befindet sich der Jugendclub Praunheim, der ebenfalls einen Schwerpunkt seiner Arbeit in der Kunst hat. So entsteht für die Künstler*innen und die Jugendlichen ein produktives Umfeld und für die Geflüchteten ein positiver Anknüpfungspunkt und Gelegenheit der Kontaktaufnahme mit der neuen Umwelt und Kultur.

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Bild: Auszug aus Stadtteilentwicklungsplan Praunheim, tobe Stadt

Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten des Gebäudekomplexes

Die architektonische und stadträumliche Qualität des denkmalgeschützten Gebäudeensembles und seine gute Lage macht eine vielfältige Nutzung möglich:

l    Künstler kooperieren mit dem Jugendclub und den Flüchtlingen im Haus und mit Kunstinitiativen  im Stadtteil.  Gemeinsame Ausstellungen und Aufführungen entstehen. Jugend- und Flüchtlingsthemen inspirieren die Künstler. Flüchtlinge bringen ihre Fähigkeiten als Künstler, Handwerker, Pädagogen,…  ein.  Es entsteht ein  internationaler Ort kulturellen Austauschs rund um die Welt. 

l    Der Jugendclub bietet soziale Beratung, Hausaufgabenbetreuung und Unterstützung nicht nur für die Jugendlichen an, sondern erweitert sein Angebot auch auf Unterstützung zu Fragen der Bewohner. Anstelle getrennter Beratungsangebote für unterschiedliche Zielgruppen entsteht eine Anlaufstelle für viele Menschen.

l    Die Mieter in den Wohnungen beleben das Haus 24 Stunden lang. In den Abend- und Nachtstunden ist das Gebäude nicht leer. Kinder laufen tagsüber durch den Garten.  Das Alltagsleben der Bewohner mischt sich mit dem Arbeitsleben der Künstler. Austausch und gegenseitige Unterstützung entstehen. Beschäftigungsmöglichkeiten ergeben sich für Flüchtlinge. 

l    Das noch geplante Atelier-Café mit Gartenzugang soll später einmal allen offen stehen. Es ist ein Tagescafé für Besucher der Ateliers und Ausstellungen,  Einkehrmöglichkeit für Nutzer des Nidda-Radweges oder Treffpunkt der Praunheimer Bevölkerung. Es kann zugleich Ausbildungsstätte für Jugendliche, Flüchtlinge oder Behinderte sein. 

l    Der Veranstaltungssaal für 100 Personen ist  zugleich Schaufenster der Künstler als auch Ort des traditionellen Stadtteillebens.  Bei den bisherigen Veranstaltungen zeigte sich das Modellprojekt mit vielfältigen Angeboten an die Stadt und den Stadtteil. Der Saal steht für wenig Miete vielen Initiativen zur Verfügung. Damit entsteht eine weitere Möglichkeit zur Verknüpfung von Aktivitäten im Haus. 

Die Idee kommt an

Die Bürgerschaft und Ortspolitik in Praunheim unterstützt die Bemühungen, hier eine lebendige neue Ortsmitte entstehen zu lassen und ist offen für die Umnutzung der Gebäude zu diesem Zwecke.

Für Frankfurt entsteht hier ein Modellprojekt, in dem die Kunst die Klammer bildet und unterschiedliche Nutzungen zu einem lebendigen Gemeinschaftswerk verknüpft. Die erreichbaren Synergieeffekte sind dabei wirtschaftlich, sozial und kulturell interessant.

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